Barbara Bierach - ASL Groß-Gerau informiert im Interview mit der Tageszeitung 'Mainspitze Rüsselsheim ' über WR Sprech- und Öffnungszeiten in Rüsselsheim und Groß-Gerau
Presseinterview mit Barbara Bierach - ASL Groß-Gerau - siehe unten stehenden Link zum Artikel
http://www.main-spitze.de/lokales/ruesselsheim/weisser-ring-bietet-verbrechensopfern-hilfe-an_16519906.htm
von Andreas Hand
RÜSSELSHEIM - Für Kriminalitätsopfer erhält der dritte Donnerstag im Monat ab sofort eine besondere Bedeutung. Zu diesem Termin bietet nämlich der „Weiße Ring“ nun auch in Rüsselsheim Sprechstunden an. Dann bietet sich in der Pfarrgemeinde Thüringer Straße 15 statt von 16 bis 18 Uhr die Möglichkeit zu einem Gespräch mit einer Mitarbeiterin des gemeinnützigen Vereins, der Kriminalitätsopfern hilft und Straftaten verhüten will.
Unverbindlicher Kontakt
- TERMINE Für die öffentlichen Sprechstunden des Weißen Rings in Rüsselsheim in den Räumen der Pfarrgemeinde Auferstehung Christi in der Thüringer Straße 15 gibt es in diesem Jahr folgende Termine: 21. Januar 18. Februar 17. März 21. April 19. Mai 16. Juni 21. Juli 18. August 15. September 20. Oktober 17. November 15. Dezember
Die Sprechstunden sollen betroffenen Kriminalitätsopfern einen unverbindlichen Erstkontakt mit dem Weißen Ring ermöglichen und dabei vorab klären, inwieweit der Verein im Einzelfall unterstützend tätig werden kann. Auch Menschen, die sich über die Arbeit des Vereins und für eine aktive oder passive Mitarbeit im Weißen Ring interessieren, sind in der Sprechstunde willkommen. Darüber hinaus können und werden auch künftig Gespräche mit Opfern von Straftaten auch in der Wohnung der Betroffenen geführt.
Zur ersten Sprechstunde kamen drei Menschen, die sich für die Arbeit des Weißen Rings interessieren. In einem konkreten Fall wurde Barbara Bierach, die die Außenstelle Groß-Gerau leitet, um Hilfe bei einem Betrugsdelikt gebeten.
Es gibt aber viele andere Situationen, in denen um Hilfe gebeten wird. Die Spanne reicht dabei von Einbrüchen über Körperverletzung, Stalking und Diebstahl bis hin zu Vergewaltigungen und Zwangsehen. Die Möglichkeiten der Hilfe sind vielfältig. „Nach einer Vergewaltigung können wir je nach Zustand und Wunsch des Opfers Kontakt zum Trauma-Opfer-Zentrum herstellen, uns bei einer Anzeige um den rechtlichen Beistand in dem Verfahren kümmern oder über das Opferentschädigungsgesetz aufklären“, erklärt Barbara Bierach.
Zuletzt war die 59-Jährige aber auch bei zwei bevorstehenden Zwangsehen gefordert. „Wenn diese Frauen zu uns kommen, haben sie oft Todesangst. Meist werden sie von einem männlichen Familienmitglied bedroht. Deshalb versuchen wir, sie anonym verschwinden zu lassen, etwa in ein außerhalb gelegenes Frauenhaus. Wenn sie die Möglichkeit haben, bei Bekannten unterzuschlüpfen, übernehmen wir auch die Fahrtkosten. Oft haben diese Frauen nur ihren Ausweis bei sich, weil sie bei einer günstigen Gelegenheit geflohen sind“, schildert sie die Probleme bei solchen Fällen.
Achtköpfiges Team
Insgesamt fallen bis zu 100 Hilfsgesuche im Jahr bei ihr und ihrem achtköpfigen Team an. In dringenden Fällen ist sie auch telefonisch unter der Nummer 01520-7 53 46 55 zu erreichen. Im Anschluss an ein Treffen wird je nach Fall über das weitere Vorgehen entschieden. Mitgliedsbeiträge, Spenden, Nachlässe und vom Gericht verhängte Bußgelder, die dem Weißen Ring zukommen, ermöglichen es, dass die Beratungen kostenlos sind.
In Groß-Gerau wird in der Alten Gässelschule, Steinstraße 2 an jedem ersten Montag im Monat von 16 bis 18 Uhr informiert. Die Außenstelle Groß-Gerau ist telefonisch erreichbar unter 01520-7 53 46 55 oder per E-Mail
barbara.beate@freenet.de.
(Quelle: Presseartikel aus 'Mainspitze Rüsselsheim' vom 05.01.2016)